Sechs Prozent der Deutschen fühlen sich von Fluglärm gestört. Haben Wissenschaftler ermittelt. Meist geht es dabei um mehr oder weniger geräuschempfindliche Anwohner tatsächlicher oder geplanter Flughäfen. Wobei der BER den meisten Lärm zu machen scheint. Um ein großes Nichts. (Oder glaubt Ihr, dass dort mal Flugzeuge starten und landen?) Aber niemand hat beim Thema Fluglärm bisher an die Uckermark gedacht. Das muss sich ändern. Denn jetzt geht es auch hier wieder los.
Den ganzen Winter war Ruhe. Mal ein einzelnes Krächzen des zerzausten Raben auf der Dachrinne. Oder ein schüchternes Piepsen aus der Erle gleich vor dem Balkon. Die Meisen sind geräuschlos zum Futterhäuschen gekommen. Aber jetzt geht es wieder los. Schon vor ein paar Tagen war das Gurren des Taubenpärchens in der Birke zu hören. Nur ein paar Meter vor dem Schlafzimmerfenster! Möwen stürzen kreischend zum See, Haubentaucher lassen ihr „keck-keck“ hören, die Blessrallen spektakeln mit den Stockenten um die Wette, die Spatzen tschilpen, was das Zeug hält. Am Seeufer hat sich – ebenfalls hörbar – ein Gänsepaar niedergelassen. Und wenn die Kraniche in diesen Tagen mal nicht zu sehen sind, kann man sie hören. Kilometerweit. Und das alles spätestens ab Sonnenaufgang – gegen halb sieben also. Noch lässt sich das einigermaßen mit der Nachtruhe vereinbaren – aber nicht mehr lange. Wenn die Sonne in ein paar Wochen zu nachtschlafender Zeit über die Baumwipfel der Hohen Heide kriecht, schafft die Amsel Dezibelzahlen, die sämtliche Fluglärmverhinderungsbürgerinitiativen auf die Barrikaden treiben würden. Und der Rotschwanz wartet nicht einmal auf den Tagesanbruch, er wird, ich weiß es, über eine Stunde vor Sonnenaufgang losträllern. Und kein Nachtflugverbot wird ihn daran hindern. So, nun wisst Ihr, was jetzt hier wieder los ist. Und keiner kümmert sich darum.
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